Sonntag, 19. August 2012

Like an alien


Ja, ich weiß dass dieser Post Verspätung hat, das ist aber nicht meine Schuld: Fast eine Woche lang hat Gleichstand zwischen C und D geherrscht, im Endeffekt habe ich beide Einträge geschrieben und auf die Schlussentscheidung gewartet, die vorgestern dann gefallen ist. 6 von euch haben sich etwas über die Aufmerksamkeit, die Ausländer in China erhalten, gewünscht, 5 meine Besichtigungen in Shanghai, 3 etwas über das Verkehrsverhalten… und meine Gastfamilie scheint niemanden zu interessieren, was schade ist, ich fühle mich nämlich weiterhin sehr wohl hier.

Aber das soll wohl das Thema eines anderen Blogeintrags werden. Ich gratuliere euch übrigens zu eurer Wahl, das ist ein spannendes Thema und es hat mir großen Spaß gemacht, darüber zu schreiben. An alle, die sich etwas anderes gewünscht haben: Ich habe versprochen, dass ich über alle Themen einmal schreiben werde. Und ich halte meine Versprechen. Übrigens, das möchte ich jetzt auch noch einmal sagen: Wenn ihr keine Kommentare schreiben wollt, weil ihr euch aus unterschiedlichsten Gründen damit nicht so wohl fühlt, ist es für mich genauso in Ordnung, wenn ihr mir einen Facebook-Eintrag hinterlasst oder ein E-Mail (noch einmal zur Erinnerung, meine E-Mail Adresse ist lina.m.wagner@gmx.at ) schreibt. Kommentieren ist nicht jedermanns Sache.

So. Wie also geht es einem Menschen, der mit „heller“ Haut, braunen Haaren und eindeutig westlichem Aussehen in einer Gruppe Chinesen ungefähr so sehr auffällt wie ein Elefant im Hühnerstall?

Also, um das einmal vorwegzunehmen, es haben mir vorher viele Leute gesagt, dass ich in China durch mein „Anderssein“ auffallen werde. Im Endeffekt hat es mich dann aber doch sehr überrascht, wie sehr ich auffalle. Ich habe in Österreich eigentlich gedacht, dass ich darauf vorbereitet bin, was mich erwartet, aber das hier ist nur eines von vielen Beispielen die zeigen, dass man sich auf die Realität niemals wirklich vorbereiten kann…

Man sollte eigentlich denken, dass eine Stadt mit 9 Millionen Einwohnern an Ausländer gewöhnt sein müsste. Das habe ich zumindest angenommen, als ich nach Wuhan gekommen bin. An meinem ersten Tag dort habe ich festgestellt, dass dem nicht so ist. Das Erstaunliche ist, dass die Chinesen nicht einmal versuchen, diskret zu sein. Ausländer sind in Wuhan – zumindest in dem Viertel, in dem ich gewohnt habe, im Universitätsviertel ist das wahrscheinlich anders – eine derartige Seltenheit, dass es den Menschen relativ egal ist, ob ich merke, dass sie mich anstarren, oder nicht… und ich hätte schon blind sein müssen, um die Blicke nicht zu bemerken, die vielen Leute die mich angeschaut haben und sich oft neugierig noch einmal umgedreht und mir nachgeschaut haben, nachdem ich schon lange weitergegangen war. Und es war offensichtlich, dass ich für viele die erste Ausländerin war, die sie jemals gesehen haben. Am Anfang bin ich mir vorgekommen wie ein Alien.

Warum schreibe ich das eigentlich in der Vergangenheit? Ich bin inzwischen in Shanghai, und spätestens hier hätte ich erwartet, dass die Leute an den Anblick von Ausländern gewohnt sind. Ich meine, Shanghai ist mehr als nur „irgendeine“ Großstadt. Ich glaube ich habe es in einem früheren Post schon erwähnt, aber in Shanghai leben dreimal so viele Menschen wie in Österreich. Da würde man eigentlich erwarten, dass man Ausländer nicht selten antrifft.
Tja, hätte und würde… das sind eben solche Worte. Sie fallen in dieselbe Kategorie wie das Wort wenn und das Wort wäre, und dieser Spruch ist ja wohlbekannt:
„Wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘, wär‘ mein Onkel Millionär…“


Zu Shanghais Verteidigung begegnet man hier weitaus weniger ungläubigen, nervtötend-neugierigen Blicken als in Wuhan. Das heißt aber nicht, dass man mir hier nicht mehr schamlos nachschaut; auf der Straße, in der U-Bahn, wann immer ich ein Geschäft betrete oder mich in Gebiete wage, wo sonst wenige Touristen hinkommen (und ich fühle mich in China eigentlich auch nicht als Touristin). Und ich komme mir immer noch wie ein Alien vor. Ich habe mich zwar inzwischen an all die Blicke gewöhnt, ich kann sie sogar ignorieren, aber lustig ist es trotzdem nicht.
Die Aufmerksamkeit steigt sogar noch, wenn man mich mit jemand anderem Chinesisch sprechen hört. Es verbreitet sich dann wie ein Lauffeuer im Bus, im Restaurant, in meinem U-Bahn-Waggon: Dort drüben steht eine Ausländerin, und stellt euch vor, sie spricht Chinesisch. Das Wort „laowai“ ist dann überall um mich herum zu hören. Laowai heißt eigentlich „ehrenwerter Ausländer“, man verwendet es aber eher spöttisch. Man hört es aber auch wenn man irgendwo hineingeht ohne Chinesisch zu sprechen, das Chinesischsprechen zieht nur noch mehr Aufmerksamkeit auf sich.


Die meisten Chinesen können es dann nicht lassen und beginnen selbst, mit mir zu reden – wobei niemand auf die Idee käme, langsam zu sprechen – und brechen nach meinem ersten Chinesischen Wort dann in – noch nicht ganz angebrachte –Lobgesänge auf mein Chinesisch aus.
Andere Chinesen sind schwieriger von meinen Chinesisch schwieriger zu überzeugen, sie beginnen mit meiner Begleitperson, zB meinem Gastbruder, sofern ich in Begleitung unterwegs bin, ein Gespräch über mich und stellen viele Fragen über die merkwürdige Ausländerin. Sie sind auch nicht dazu zu bewegen, mich selbst zu fragen, wenn ich schon zum zehnten Mal selbst mit Chinesisch auf ihre in Chinesisch meinem Gastbruder gestellte Frage geantwortet habe.


Die dritte Gruppe ist mir die liebste, weil sie auch zeigt, dass zumindest in Shanghai es mehr als einen Grund gibt, weshalb so viele Chinesen mir nachschauen. In Shanghai trifft man nämlich durchaus Ausländer an – viel weniger, als ich gedacht hätte, aber es gibt sie. Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum Chinesen, übrigens nicht nur aber vor allem chinesische Männer, gerne Ausländern und besonders gerne Ausländerinnen nachschauen. Die Chinesen finden mich hübsch. Und dabei geht es weniger darum, ob ich wirklich hübsch bin oder nicht, sondern eher um die Tatsache, dass ich Europäerin bin. Für Chinesen ist ein westlicher Mensch die Definition von Schönheit. Apropos, zum chinesischen Schönheitsbild werde ich ein anderesmal auch schreiben. Das ist auch nicht uninteressant. Ich sage nur eines: Ich bin froh, dass ich nicht ausschaue wie eine gute Freundin von mir, Michaela Kalcher. Die Blicke würden überhaupt kein Ende mehr nehmen. Tut mir leid, Michi.
Und so passiert es mir immer wieder, dass ich hinter meinem Rücken Leute darüber tuscheln höre, wie hübsch ich bin. Manchmal sagen sie es mir auch ins Gesicht, vor allem dann wenn sie ohnehin davon ausgehen, dass ich sie nicht verstehe. Und es kommt durchaus vor, dass mich Chinesen auf der Straße ansprechen und mich bitten, ob sie ein Foto mit mir oder von mir machen dürfen. Das Süßeste, was mir diesbezüglich passiert ist, war ein junges Mädchen, das zu mir gekommen ist, und – und das ist jetzt ihr Wortlaut, nicht meiner – gesagt hat: „I find you so much beautiful, can I make photo?“ Und dann hat sie Fotos gemacht, von mir mit jeder ihrer Freundinnen. Es war total süß.


Bevor ich diesen viel zu langen Blogeintrag beende noch eine kurze abschließende Sache. Wenn ihr je nach China fahrt, übt euch schon einmal darin, Menschen ignorieren zu können. Denn jeder chinesische Straßenverkäufer, jeder chinesische Bettler, all die Chinesen, die an öffentlichen Orten herumstehen und non-stop Flugblätter verteilen; sie alle stürzen sich nur so auf Ausländer, wenn sie auch nur über einen Funken Englischkenntnisse verfügen und gerade noch ein „Hallo“ zusammenbekommen. Zusammengefasst: Jeder Chinese, der im Endeffekt irgendwie an Geld gelangen möchte, wendet sich an Ausländer, wenn welche vorhanden sind. Am besten lässt man sich auch auf kein Gespräch mit ihnen ein, und wenn man nur sagt, dass man nichts kaufen möchte: Sobald man eine Silbe an sie gerichtet hat wird man sie erst recht nicht mehr los.
Der einzige Vorteil ist, zumindest bei den Straßenverkäufern, dass wenn sie dir auf Englisch zurufen, dass sie am billigsten von allen, am besten von allen, etc… verkaufen, du meist schon gute 100 Meter weiter bist, bis dein Gehirn verarbeitet hat, dass das Englisch war.
Aber bei Bettlern, beispielsweise, ist das nicht so. Sie laufen dir, als Ausländer, nach, hängen sich an deine Kleidung, stupsen dich an und sind nicht so leicht loszuwerden.



Also, jegliche Aufmerksamkeit, die man als Ausländer in China bekommt, sollte man am besten ignorieren. Außer die Chinesen bitten dich um ein Foto, sie sind immer so traurig wenn man es ablehnt.
Nächstes Mal geht es um meine Besichtigungen, und ich habe eine Frage an euch: Ich habe zwei andere kleine Städte besichtigt, Wudang und Hangzhou. Wollt ihr, dass ich das zu meinem Shanghai-Besichtigungspost dazugebe oder soll ich ihnen extra einen Post widmen? Und wenn ich es extra machen soll: Soll ich Hangzhou und Wudang dann auch noch einmal trennen? Genug zu schreiben hätte ich grundsätzlich… ihr kennt mich ja.


Bis dann.
Übrigens, es geht mir gut. Weil viele besorgt waren: Wir haben von dem Taifun in Shanghai nicht viel mitbekommen. Ich habe zwar einen Tag „Taifun-frei“ bekommen, aber es hat eigentlich nur geregnet und war ein bisschen windig; nichts, das ich nicht vorher schon gesehen hätte. Ich musste nicht evakuiert werden und habe das Ganze unbeschadet überstanden.
Und ich finde es selbst wahnsinnig, aber erwähnenswert, dass ich jetzt schon seit einem Monat und eineinhalb Wochen in China bin… unglaublich!
So, und nachdem ich das noch geklärt habe, möchte ich euch nur noch einmal kurz daran erinnern, dass eure Meinungen zu meinem Post, Kritik, Fragen etc gerne als Kommentar (oder facebook-message oder E-Mail, s.oben) hinterlassen werden können.
Nebenbei, seit heute ist es möglich, links oben den Blog per Email zu abonnieren. Dann müsst ihr nicht mehr jeden Tag schauen, ob ich etwas Neues gepostet habe oder nicht...
J
All the best.

Sonntag, 5. August 2012

From Wuhan to Shanghai

Gut. Nachdem mir in Telefonaten und Skype-Gesprächen immer die gleichen Fragen gestellt werden, hab ich mir gedacht, dass ich einen kleinen Eintrag poste, nur um euch alle ein bisschen auf den letzten Stand zu bringen. Seit etwas mehr als einer Woche, genauer gesagt seit vorigem Donnerstag (26.07.2012) bin ich in Shanghai. Der Abschied von meiner Familie in Wuhan, samt meiner Chinesischlehrerin und Mumu, war sehr emotional und tränenreich, wenn auch nicht so traurig wie die Verabschiedung von meiner Familie in Graz.

Aber ich bin glücklich und froh in Shanghai angekommen, bei einer sehr netten Familie. Bei meiner ersten „richtigen“ Gastfamilie, um genau zu sein. Zur Familie später noch etwas, jetzt muss ich einmal aussprechen, wie sehr ich Shanghai liebe.
Die Hitze hier kann man sich zwar nicht vorstellen, wenn man um acht Uhr in der Früh bei eingeschalteter Klimaanlage aufwacht, hat man schon das Gefühl, dass es zu heiß ist, und das hält an, bis man schlafen geht, aber es ist eine sehr beeindruckende Stadt.

So, und jetzt ein bisschen mehr zu meiner Gastfamilie. Ich wohne in einer hübschen Wohnung in einer chinesischen Siedlung. Das hier ist allerdings nur die Sommerwohnung meiner Familie, unter der Schulzeit wohnen sie in einer anderen Gegend, in einer noch größeren Wohnung, damit der Sohn es nicht so weit in die Schule hat. Außer mir gibt es eben erwähnten, 14-jährigen Sohn Xixi, die Mutter Skye, zumindest ist das ihr englischer Name und eben den Vater. Und ich bin – genau wie in Wuhan – auch hier richtig happy. Ich weiß, es liegt wahrscheinlich nicht an meinem Charakter, sondern daran, dass ich Ausländerin bin (dazu in einem anderen Blogpost einmal etwas), aber die Chinesen lieben mich. Meine Eltern in Shanghai inkludiert. Wobei ich jetzt auch sagen muss, dass ich sie auch liebe.

Ich glaube ich habe ziemliches Glück mit meiner Gastfamilie. Skye ist auch die Chefin der Sprachschule die ich besuche, und weil sie dadurch viel mit Ausländern zu tun hat, ist ihr Englisch zwar nicht perfekt, aber verständlich und gut. Eigentlich bin ich ziemlich stolz auf mich, denn ich nütze diese Tatsache fast überhaupt nicht aus, sondern versuche, mithilfe von verschiedenen Wörterbüchern, Hand-, Fuß-, und Zeichensprache, ohne Englisch auszukommen (ich glaube ich schau meistens ziemlich merkwürdig aus, wenn ich Chinesisch spreche, so viel, wie ich in der Luft herumfuchtle und darauf hoffe, dass mein Gegenüber eh versteht, was ich meine…)

Apropos Sprachschule – unter der Woche habe ich täglich vier Stunden Chinesischunterricht, Privatunterricht sogar, der für mich sehr nützlich ist, aber auch sehr anstrengend. Ich habe eine sehr liebe Lehrerin, Rose. Sie ist erst 27 und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie im Vergleich mit den meisten anderen chinesischen Lehrern überhaupt nicht streng ist und vor allem ziemlich offen. Im Unterricht muss ich aber trotzdem aufpassen, dass ich sie nicht vor den Kopf stoße. Kein „Ja, aber…“ in China also. Nein, wirklich, das ist ein sehr sensibles Thema, es war für sie schon beinahe ein Weltuntergang, als ich in einem Listening Recht hatte (das Lösungsbuch hat mir Recht gegeben). Sie hat nur die Frage falsch gelesen und ich denke, in Österreich hätten die meisten Lehrer darüber gelacht oder sich kurz dafür entschuldigt. Entschuldigt hat sie sich auch, aber sie war auch die restliche Stunde ganz verwirrt und hat sich extra bemüht, alles richtig zu machen. Sie hat mir ziemlich leidgetan, und wenn ich davor vielleicht noch darüber nachgedacht habe, die eine oder andere konstruktive Kritik zu üben, habe ich spätestens zu diesem Zeitpunkt diese Idee verworfen.
Aber es bleibt nicht bei den vier Stunden Unterricht täglich, ich habe auch Hausaufgaben, für die ich ziemlich lange brauche. Wenn es nur die Grammatikübungen wären, wäre es ja nicht so schlimm, aber einen 100-Zeichen-langen Aufsatz zu schreiben, immer bis zur jeweils nächsten Stunde, braucht ziemlich viel Zeit. Und lernen muss ich auch, kommende Woche und am Ende meines Kurses habe ich jeweils noch eine Prüfung (vor denen ich jetzt schon Angst habe!). Ich glaube ich habe noch nie so viel Zeit für etwas Schulisches verwendet wie in der letzten Woche.

Am Wochenende habe ich dann Zeit, mir Shanghai ein bisschen anzusehen, und es ist sehenswert. Ich habe die Phrase „Shanghai ist wie jede andere Großstadt auch“ tausendmal gehört, bevor ich nach China gekommen bin, und ich muss sagen, dass ich das überhaupt nicht so empfinde. Zugegeben, ich war noch nie vorher in einer Großstadt dieses Kalibers, für alle, die es interessiert: Shanghai hat 24 Millionen Einwohner, dreimal so viel wie Österreich!


Trotzdem finde ich, dass auch wenn Shanghai Seiten hat, die sehr westlich wirken, es im Grunde doch noch traditionelles China ist. Da gibt es Dinge, die findest du einfach nur in China. Vom Straßenverkehr angefangen, über die Straßen und Häuser und die absolut verrückten Dinge, die die Leute tun… ich hatte erst ein einziges Mal in Shanghai das Gefühl, dass ich hier auch in einer westlichen Stadt sein könnte, und das war, als ich mir die höchsten Gebäude Shanghais letztes Wochenende angesehen habe. Und auch da muss man sämtliche Chinesen, die Chinesischen Schriftzeichen die überall leuchten, die Leute, die auf der Straße chinesische Opern oder traditionelle Fächertänze vorführen und die chinesische Flagge, die überall hängt, ignorieren.
Jedenfalls habe ich mir an beiden Wochenenden einiges von Shanghai angesehen, und ich habe es geliebt. Und natürlich habe ich mich von den anstrengenden Unterrichtsstunden erholt. Traditionelle chinesische Tempel haben schon was. Und chinesische Einkaufsstraßen sind ein Kapitel für sich. Ich werde meinen Besichtigungstouren in Shanghai ohnehin noch einen weiteren Post widmen. Es gibt in Shanghai zwar auch eine westliche Einkaufsstraße, aber wenn man nicht gerade zu der geht, weiß man, warum ich meine, dass Shanghai alles andere ist als „irgendeine von diesen Großstädten“. Übrigens, weil das gerade dazu passt: Ihr könnt euch nicht vorstellen wie schwierig es ist, in Shanghai Postkarten zu bekommen. Shanghai ist eine riesengroße Stadt, man würde doch meinen dass es möglich ist, dort mit nur relativ wenig Aufwand Postkarten zu bekommen. Diese Stadt ist dreimal so groß wie Österreich, for heaven’s sake! Aber Tatsache ist, dass es schier unmöglich ist, hier Postkarten zu bekommen. Deshalb werdet ihr wahrscheinlich auch keine Karten von mir bekommen… Vielleicht Briefe?!

Nachdem ich oben erwähnt habe, dass ich schon an einigen Orten in Shanghai war, muss ich auch dazusagen, wer mich da jeweils hingeführt hat. Nämlich immer Xixi – für alle, die ein schlechtes Namensgedächtnis haben: das ist der Sohn meiner Gastfamilie – , weil meine Gasteltern am Wochenende mit der Arbeit ziemlich beschäftigt sind, und er ist ziemlich bemerkenswert. Es ist lustig, von ihm herumgeführt zu werden und ich glaube, dass wir beide Spaß daran haben, aber ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe ich schon, ihn so seiner Sommerferien zu berauben. Und um es hier zu erwähnen: Chinesische Jugendliche sind fürchterlich folgsam. Er hat mir immer gerne alles gezeigt. Ein einziges Mal hat er seine Mutter gefragt, ob er mich nicht vielleicht erst am Nachmittag wohin mitnehmen könnte, weil er sich mit einem Freund treffen wollte. Für mich war das okay, aber seine Mutter hat nur einmal kurz „nein“ gesagt, und damit war die Diskussion erledigt, er hat nicht mehr protestiert und gar nichts. Das hat mich, ehrlich gesagt, ein bisschen überrascht…

Nur, um einigen von euch die Sorgen zu nehmen, nachdem diese Frage auch schon einige Male aufgetaucht ist: Nein, die Unwetter sind nicht bis nach Shanghai gekommen. Es hat eine Taifun-Warnung gegeben, aber ganz ehrlich, wenn das ein Taifun sein soll, das bisschen Wind, das es hier gegeben hat, dann haben wir in Österreich ständig Taifune. In Wien sowieso. Also, ich musste nicht evakuiert werden, ich wurde von keinem Taifun umgeblasen… hier in Shanghai war von Unwettern nicht viel zu sehen und hören. Und mir geht es gut.

So, das hier ist auch noch recht wichtig: Also, ihr alle könnt mich unter meinem Skype-Namen Casutama und unter meiner E-Mail-Adresse lina.m.wagner@gmx.at immer erreichen, obwohl ich jetzt ein Handy habe würde ich aber an eurer Stelle nicht anrufen, höchstens SMS schreiben, da das erstens billiger ist und ich zweitens mein Handy so gut wie nie eingeschaltet habe. Wer mit mir sprechen möchte, sollte sich lieber über Skype melden, ansonsten sind E-Mails auch einfacher als SMS.

Und last but not least: Wenn mit meinem Internet weiterhin alles klappt (beten!!!), könnte ich es eventuell schaffen, in einer Woche wieder einen Eintrag zu posten. Und weil ich euch alle lieb hab, könnt ihr entscheiden, worum es gehen soll (und deshalb, weil ich so viele Themen im Kopf habe und mich nicht entscheiden kann). Ich werde die Sachen sowieso irgendwann posten, aber ihr entscheidet, was ich zuerst schreiben soll. Also es gäbe zur Auswahl A, B, C oder D.

A… Mehr über meine Schule/Lehrerin/Gastfamilie in Shanghai
B… Etwas über das Verkehrsverhalten der Chinesen (spannendes Thema, ehrlich!)
C… Ein Post über die Aufmerksamkeit, die Ausländer in China erhalten
D… Meine Besichtigungen in Shanghai (samt vielen Fotos)

Also, bis dann. Es geht mir gut. Und hinterlasst Kommentare, ich will ja wissen ob überhaupt jemand liest was ich schreibe.