Eigentlich wollte ich den Blogpost ja „Über
die Chinesische Verkehrserziehung“ nennen, dann hätte er aber wohl leer bleiben
müssen, denn sie ist nicht existent.
Chinesischer Verkehr ist ein bisschen wie Französische Grammatik. Nur, dass Französische Grammatik vielleicht nicht unbedingt gefährlich genannt werden kann, Chinesischer Verkehr zeitweise aber durchaus. Er hat keinerlei Logik an sich und es gibt keine Regeln, sondern nur Ausnahmen. Beziehungsweise im Fall des Chinesischen Verkehrs: Es gäbe zwar – rein theoretisch – schon Regeln, aber niemand hält sich daran. Und bevor jetzt einer von euch denkt „Ich habe in Europa aber auch schon die Verkehrsregeln gebrochen“ kann ich euch sagen, dass das nicht vergleichbar ist. Überhaupt nicht.
Chinesischer Verkehr ist ein bisschen wie Französische Grammatik. Nur, dass Französische Grammatik vielleicht nicht unbedingt gefährlich genannt werden kann, Chinesischer Verkehr zeitweise aber durchaus. Er hat keinerlei Logik an sich und es gibt keine Regeln, sondern nur Ausnahmen. Beziehungsweise im Fall des Chinesischen Verkehrs: Es gäbe zwar – rein theoretisch – schon Regeln, aber niemand hält sich daran. Und bevor jetzt einer von euch denkt „Ich habe in Europa aber auch schon die Verkehrsregeln gebrochen“ kann ich euch sagen, dass das nicht vergleichbar ist. Überhaupt nicht.
Das Grundprinzip des Chinesischen Verkehrs
ist das „Recht der Stärkeren“. In anderen Worten, ein Autofahrer hier braucht
sich nicht darum zu kümmern, ob er Fußgänger überfährt, denn der Fußgänger ist
ja der Schwächere und hat gefälligst selbst darauf zu achten, dass er nicht
zusammengefahren wird. Tut er das nicht, so ist das absolut seine eigene
Schuld. Was kann denn der Autofahrer dafür, dass der Fußgänger nicht aufgepasst
hat?!!
Dieses Prinzip ist mir relativ schnell klargeworden, als ich hierhergekommen bin. Am Anfang habe ich mir – sehr rebellisch – gedacht, ich würde es den Autofahrern schon zeigen. Aber ich war gezwungen, das ziemlich schnell aufzugeben und mich in das System einzufügen. Auf lange Sicht wirkt es sich nämlich positiv auf die Lebensdauer aus. Und ja, ich meine das genau so. Die Chinesen hätten keine Skrupel mich, oder irgendjemanden anderen, zu überfahren.
Dieses Prinzip ist mir relativ schnell klargeworden, als ich hierhergekommen bin. Am Anfang habe ich mir – sehr rebellisch – gedacht, ich würde es den Autofahrern schon zeigen. Aber ich war gezwungen, das ziemlich schnell aufzugeben und mich in das System einzufügen. Auf lange Sicht wirkt es sich nämlich positiv auf die Lebensdauer aus. Und ja, ich meine das genau so. Die Chinesen hätten keine Skrupel mich, oder irgendjemanden anderen, zu überfahren.
Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt.
Es sterben genügend Leute bei Verkehrsunfällen in China, so viel ist klar. Es
wundert mich aber ehrlich gesagt, dass nicht noch viel mehr Leute sterben. Wie
die Chinesen so ein zahlreiches Volk sein können, trotz der Dinge, die auf
ihren Straßen vorgehen. Man kann es sich schwer vorstellen, wenn man noch nie
in China war, aber es ist eigentlich wirklich… schrecklich. Das chinesische
Verkehrssystem ist vollkommen ausgebaut. Ich wünschte, wir hätten manche von
diesen Dingen in Österreich, denn an die Chinesen sind sie absolut
verschwendet. Zum Beispiel gibt es auf fast allen Straßen eigene Fahrrad- und
Motorradspuren. Und natürlich Fußgängerwege und drei- oder vierspurige Straßen
für die Autos. Was allerdings niemanden wirklich kümmert. Jeder bewegt sich
überall – Hauptsache nicht dort, wo er eigentlich sein sollte.
Ich werde nie vergessen wie sehr ich mich geschreckt habe, als das erste Mal ein Moped von hinten gekommen ist, während ich ganz friedlich auf dem Fußgängerweg gegangen bin. Mopeds fahren sowieso nur auf den Fußgängerwegen. Warum sollten sie auch ihren eigenen Straßenabschnitt nützen? Ach nein, das können sie ja nicht, dort fahren gerade ein Bus, ein paar Autos und zwischen ihnen schlängeln sich die Menschen durch… Auf chinesischen Straßen ist man nirgends sicher, am allerwenigsten auf dem Fußgängerweg und auf dem Zebrastreifen.
Ich werde nie vergessen wie sehr ich mich geschreckt habe, als das erste Mal ein Moped von hinten gekommen ist, während ich ganz friedlich auf dem Fußgängerweg gegangen bin. Mopeds fahren sowieso nur auf den Fußgängerwegen. Warum sollten sie auch ihren eigenen Straßenabschnitt nützen? Ach nein, das können sie ja nicht, dort fahren gerade ein Bus, ein paar Autos und zwischen ihnen schlängeln sich die Menschen durch… Auf chinesischen Straßen ist man nirgends sicher, am allerwenigsten auf dem Fußgängerweg und auf dem Zebrastreifen.
Der Zebrastreifen ist sowieso eine Sache
für sich. Ich habe die Logik noch nicht ganz durchschaut, ich glaube aber, dass
das Grundprinzip ist „Egal was die Ampel anzeigt, tu was dir gefällt“. Es ist
nicht so als hätten die Chinesen keine wundervollen Ampeln. Ich liebe die
chinesischen Ampeln. Ich will sie mit nach Hause nehmen. Sie sagen dir nämlich,
wie lange es noch Grün bleibt, beziehungsweise wenn die Ampel Rot ist, zeigen
sie an, wie lange du noch warten musst. Sowohl den Autofahrern als auch den
Fußgängern. Die Ampeln haben mich gleich fasziniert. Nur… sie sind in China
DEFINITIV verschwendet, denn den Chinesen sind Ampeln einfach egal. Und es ist
absolut sinnlos, sich als Fußgänger daran zu halten, denn wenn die Autos sich
nicht um die verschiedenfarbigen Lichter kümmern, ist es egal ob die Fußgänger
es tun oder nicht.
Jedenfalls ist es fast schon eine Schande, dass man bei ganz normalen Ampeln an jeder Seite des Zebrastreifens ein bis zwei Verkehrshelfer braucht – und dass noch nicht einmal dann der Verkehr in geordneten Bahnen verläuft. Denn warum sollte es die Motorräder oder Autos betreffen, wenn die Ampel Grün zeigt und der Verkehrshelfer den Fußgängern gewunken hat, dass sie gehen dürfen, während er sich gleichzeitig – aussichtslos – bemüht, die Fahrzeuge in Schach zu halten.
Aber sogar wenn sich diese an die Verkehrsregeln hielten (man bemerke bitte die Verwendung des Konjunktivs) wäre man auf dem Zebrastreifen nicht sicher, denn Chinesische Motorradfahrer sind offenbar der Ansicht, dass der Zebrastreifen für sie genauso sehr wie für Fußgänger da ist. Und ganz nach dem „Recht der Stärkeren“ nehmen sie auch keine Rücksicht auf die Fußgänger, die mit ihnen zeitgleich den Zebrastreifen überqueren. Dazu kommen dann eben noch die Motorräder und Autos, die sich nicht an die Ampel halten – sprich: als Fußgänger in China kommen die Fahrzeuge aus allen Richtungen, und sie sind sicher nicht diejenigen, die darauf Acht geben, dass du nicht überfahren wirst. Nett, oder?
Jedenfalls ist es fast schon eine Schande, dass man bei ganz normalen Ampeln an jeder Seite des Zebrastreifens ein bis zwei Verkehrshelfer braucht – und dass noch nicht einmal dann der Verkehr in geordneten Bahnen verläuft. Denn warum sollte es die Motorräder oder Autos betreffen, wenn die Ampel Grün zeigt und der Verkehrshelfer den Fußgängern gewunken hat, dass sie gehen dürfen, während er sich gleichzeitig – aussichtslos – bemüht, die Fahrzeuge in Schach zu halten.
Aber sogar wenn sich diese an die Verkehrsregeln hielten (man bemerke bitte die Verwendung des Konjunktivs) wäre man auf dem Zebrastreifen nicht sicher, denn Chinesische Motorradfahrer sind offenbar der Ansicht, dass der Zebrastreifen für sie genauso sehr wie für Fußgänger da ist. Und ganz nach dem „Recht der Stärkeren“ nehmen sie auch keine Rücksicht auf die Fußgänger, die mit ihnen zeitgleich den Zebrastreifen überqueren. Dazu kommen dann eben noch die Motorräder und Autos, die sich nicht an die Ampel halten – sprich: als Fußgänger in China kommen die Fahrzeuge aus allen Richtungen, und sie sind sicher nicht diejenigen, die darauf Acht geben, dass du nicht überfahren wirst. Nett, oder?
Ich würde ja gerne noch etwas zum Stau
sagen, der manchmal sogar verhindert, dass Krankenwagen oder Feuerwehr zu ihrem
Ziel kommen können, oder zu den mehr als nur eigenwilligen (dafür aber sehr
billigen) Taxis, oder zu der Tatsache, dass es in den meisten chinesischen
Autos nicht einmal möglich ist, sich anzugurten, aber das wäre zu lang.
Außerdem sollt ihr ja von China keinen falschen Eindruck bekommen.
Ein Wort aber noch zum Schluss: Wenn je
einer von euch nach China fährt, sorgt dafür, dass ihr am Anfang nie ohne chinesische
Begleitung auf die Straße geht, die euch im schlimmsten Fall schnell auf die
Seite ziehen kann. Man gewöhnt sich zwar mit der Zeit daran, aber bis dahin
neigen die meisten Menschen dazu, leichtsinnig zu sein oder die Situation zu
unterschätzen. Jedenfalls will ich mir nicht ausmalen, wo ich jetzt wäre, wäre
ich nicht in meinem ersten Monat hier einige Male von chinesischen Freunden auf
die Seite gezogen worden. Danke, liebe Schutzengel. (An alle, die mir
Schutzengel, Anhänger oder Amulette geschenkt haben – sie haben offenbar
gewirkt.)