...wurde ich kürzlich von einer guten Freundin gefragt, und ich
glaube es ist Zeit, diese Frage zu beantworten, vor allem deshalb weil ich
inzwischen länger in Zhengzhou bin, als ich in Shanghai war. Und, um das einmal
kurz zu erwähnen, auch wenn es irgendwie… merkwürdig ist, ich bin seit 3 Monaten
zwei Wochen und 3 Tagen in China. Einerseits macht mich das glücklich,
andererseits … genau heute ist die Hälfte meines Aufenthalts hier ist vorbei
und es fühlt sich nicht lang genug an. Okay, verschieben wir dieses Thema. Wie
ist es also wirklich nach Shanghai weitergegangen?
Okay, Shanghai hat damit geendet, dass eine Horde an anderen
ausländischen Schülern, von denen bis auf Eine niemand aus meiner Organisation
war, ebenfalls nach Shanghai gekommen ist und mir der Großteil dieser Menschen
damit auf die Nerven gegangen ist, dass ihnen unbedingt alles nicht gefallen musste… Wie dem auch sei,
gemeinsam mit 9 anderen aus dieser Gruppe habe ich dann am 29.August die
siebeneinhalbstündige Zugreise hierher, nach Zhengzhou, angetreten. 5 davon
sind dann in eine andere Schule gefahren, zwei Italiener, zwei Deutsche, die
eigentlich Dänen sind und ich wurden in die „Zhengzhou No.4 Middle School“
gebracht, wo ich erst einmal eineinhalb Wochen im Schlafsaal gewohnt habe,
bevor ich am 7.September zu meiner Familie gekommen bin. Ich weigere mich, den
Begriff Gastfamilie zu verwenden, meine Familie ist so viel mehr für mich als
das. Das heißt nicht, dass ich meine österreichische Familie deshalb weniger
liebe, es ist mehr als hätte ich jetzt einfach eine zweite Familie, komplett
mit älterem Bruder, Großeltern, Onkels und Tanten, Cousinen und Cousins.
Die Zeit im Schlafsaal war ein wenig trist, weil ich davor
immer in Familien war und mir diese Verbundenheit doch sehr abgegangen ist, und
ich habe dem Tag, an dem ich zu meiner Familie kommen würde, regelrecht
entgegengefiebert.
Bei meiner Familie bin ich inzwischen auch wieder eineinhalb
Monate, und der Alltag ist eingetreten. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe.
Von vielen Menschen ist mir gesagt worden, dass mit dem Eintritt des Alltags
Desillusionierung und Heimweh kommen. Bei mir hatte es den umgekehrten Effekt.
Während ich mich in China eigentlich von Anfang an nie als Touristin gefühlt
habe, ist mit dem Alltag ein neues, endgültiges Gefühl des
In-China-zuhause-Seins gekommen, ich fühle mich… naja, gut, vielleicht nicht
unbedingt wie eine Chinesin, aber eben hier zu Hause.
Im Grunde sind meine Tage sehr eintönig. Gegen halb acht
aufstehen, in die Schule gehen, vier Stunden Unterricht, in dem ich inzwischen
sogar hin und wieder etwas verstehe, Mittagspause, in der ich meistens
Chinesisch (hauptsächlich Schriftzeichen) lerne, Schule bis 18:10, zu Hause
oder im Speisesaal zu Abend essen, Klavier und Trompete üben, laufen gehen,
schlafen. Montags und freitags habe ich am Abend zwei Stunden Chor (ich habe
die Aufnahmeprüfung geschafft!!!), was ich sehr genieße… aber das war es dann
auch schon.
Es klingt fürchterlich langweilig, aber das ist es
eigentlich überhaupt nicht. Jetzt, wo das allererste Staunen – inzwischen schon
länger – verflogen ist, habe ich die Möglichkeit, China als „quasi“ Chinesin
und nicht als Touristin wirklich kennenzulernen, und fast jeden Tag entdecke
ich wieder Dinge, die mich in Staunen, Überraschung, leichtes Amüsement oder
leichte Wutanfälle versetzen. Es ist so anders als in Österreich (oder Europa
prinzipiell) und sogar die Dinge, die in beiden Ländern gleich sind, sind hier
irgendwie anders.
(Ergibt das für euch einen Sinn? Tut mir leid, ich kann es nicht besser beschreiben. Man muss schon hier sein, um das zu verstehen, glaube ich.)
Hier trifft der Satz „Man lernt nie aus“ total zu und ich glaube ich könnte drei Jahre hierbleiben und die Chinesen würden es immer wieder schaffen, mich vollkommen aus der Bahn zu werfen. Die Kultur ist einfach so anders.
Ein zweiter Punkt der verhindert, dass mein Alltag langweilig wird, ist die Tatsache, dass ich jetzt Freunde habe. Ganz ehrlich, bei dem chinesischen Schulsystem wundert es mich, dass ich überhaupt Freunde habe, denn der Stundenplan der chinesischen Schüler, auf den ich zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer eingehen werde, besteht aus Schule, lernen, Hausaufgaben, Schule, Hausaufgaben, lernen, 3 Stunden schlafen, aufstehen, Schule, lernen,…
Aber das tut nichts zur Sache. Meine Freunde sorgen dafür, dass jeder Tag einzigartig wird, indem sie mich zum Mittagessen einladen, mir all das über die Chinesische Kultur und Lebensweise zeigen und erzählen, was ich noch nicht gehört oder gesehen habe und dafür sorgen, dass ich mich hier wirklich wie zu Hause fühlen kann.
Was sicher auch dazu beiträgt, dass mir nicht langweilig wird, ist, dass es mir möglich ist, mindestens einmal pro Woche einen Ausflug zu machen und auch sonst meine Stadt erkunden zu gehen. Ich habe ja nicht den Stundenplan der Chinesen.
(Ergibt das für euch einen Sinn? Tut mir leid, ich kann es nicht besser beschreiben. Man muss schon hier sein, um das zu verstehen, glaube ich.)
Hier trifft der Satz „Man lernt nie aus“ total zu und ich glaube ich könnte drei Jahre hierbleiben und die Chinesen würden es immer wieder schaffen, mich vollkommen aus der Bahn zu werfen. Die Kultur ist einfach so anders.
Ein zweiter Punkt der verhindert, dass mein Alltag langweilig wird, ist die Tatsache, dass ich jetzt Freunde habe. Ganz ehrlich, bei dem chinesischen Schulsystem wundert es mich, dass ich überhaupt Freunde habe, denn der Stundenplan der chinesischen Schüler, auf den ich zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer eingehen werde, besteht aus Schule, lernen, Hausaufgaben, Schule, Hausaufgaben, lernen, 3 Stunden schlafen, aufstehen, Schule, lernen,…
Aber das tut nichts zur Sache. Meine Freunde sorgen dafür, dass jeder Tag einzigartig wird, indem sie mich zum Mittagessen einladen, mir all das über die Chinesische Kultur und Lebensweise zeigen und erzählen, was ich noch nicht gehört oder gesehen habe und dafür sorgen, dass ich mich hier wirklich wie zu Hause fühlen kann.
Was sicher auch dazu beiträgt, dass mir nicht langweilig wird, ist, dass es mir möglich ist, mindestens einmal pro Woche einen Ausflug zu machen und auch sonst meine Stadt erkunden zu gehen. Ich habe ja nicht den Stundenplan der Chinesen.
Ich weiß, die zwei Fotos die ich euch das letzte Mal
versprochen habe… irgendwie hat mein Computer was gegen die. Wenn ihr sie sehen
wollt, schreibt mir ein E-Mail (lina.m.wagner@gmx.at)
, dann schick ich sie euch im Anhang zurück.
Und das nächste Mal geht es um den Verkehr und darauf freu
ich mich schon. Sehr. Darüber wollte ich seit meinem ersten Tag in China
schreiben, also macht euch auf etwas gefasst…